Zeitgeschichte 1983 – 1996

Anfang 1983 geschah allerdings etwas, dass man durchaus als Wunder bezeichnen kann.

Mit Ende des Wintersemesters 1982/83 traten zwei Burschen (Paul Harrich v. Robin und Arthur Vizthum v. Stan) sowie vier Füchse (Sepp Buchwald v. Methusalix, Michael Schweiger v. Mik, Markus Simmerstatter v. Spartacus und Wilhelm Tscheinig v. Platon) aus der K.Ö.B Spanheim aus. Sie taten dies, da sie sich von der Altherrenschaft entmündigt fühlten. Zum einen wollten diese Aktiven das Sportfechten üben, wie es bei Spanheim und auch bei Gral eine lange Tradition hatte, zum anderen wurde nach ihrem damaligen dafürhalten Michael Schweiger v. Mik bei dessen Branderprüfung schikanös geprüft. Diese Faktoren gepaart mit einem starken „wir sind wir“-Bewußtsein führten zunächst zum Boykott des Budenabends. Die Aktiven erwarteten sich damals ihre Ziele dadurch zu erreichen, indem die Altherrenschaft klein bei gab. Dies geschah aber nicht. So wurden die Budenabende und die Fuchsenconvente in der Konditorei Todor am Feldmarschall-Conrad-Platz abgehalten. Bei eben einem dieser Budenabende kam erstmals der Gedanke an Abspaltung auf. Es wurde überlegt, zu welcher der Klagenfurter Verbindungen man überwechseln könnte, doch weder Babenberg noch Karantania fanden ungeteilte Meinungen. Schließlich brachte Arthur Vizthum v. Stan als Alternative den Wechsel zu Gral ins Spiel. Vor allem die Füchse kannten diese Verbindung überhaupt nicht und wurden erst von den Burschen darüber informiert, dass diese Verbindung seit längerem keinen Betrieb mehr führe. Man sah im Wechsel zu Gral eine Garantie dafür, dass man quasi bei Null beginnend schalten und walten könne. Stan stellte den Kontakt zu Wernher Kraker v. Odyseeus her, der umgehend seine Verbindung informierte. Am 4.2.1983 stimmte ein BC Gralis der Aufnahme der 6 „abtrünnigen“ Spanheimer zu. Das dieser Schritt vom Rest Spanheims – von der Aktivitas verblieb lediglich der Senior Walter Bürger v. Civis bei der Verbindung – nicht gutgeheißen wurde, lag auf der Hand. In doch mühsamen Verhandlungen erreichte schließlich Phx Winfried Krivitsch v. Cicero, selbst Bandphilister Spanheims, dass den beiden Burschen zwar das Spanheimband aberkannt wurde, die Semester aber bei Gral angerechnet wurden. Der Übertritt der vier Füchse gestaltete sich weitgehend problemlos.

Neues Leben beseelte also die Verbindung. Gleichzeitig mit den Spanheimern stieß ein ehemaliger Babenberger, Edmund Eisenstein v. Julius Cäsar, zur Verbindung. Die Keilung für die neue Verbindung ging ebenfalls rasch von statten. Am 18.2.1983 wurde Wolfgang Krivitsch v. Goofy zum Senior gewählt und er war es auch, der am 21.2.1983 Paul Harrich v. Robin und Arthur Vizthum v. Stan bei Gral aufnahm. Beide wurden auch sofort in das Chargenkabinett gewählt. Am 21.2.1983 schließlich nahm Paul Harrich v. Robin als Fuchsmajor Gralis die 4 ehemaligen Spanheimfüchse (Sepp Buchwald v. Methusalix, Michael Schweiger v. Mik, Markus Simmerstatter v. Spartacus und Wilhelm Tscheinig v. Platon) sowie Edmund Eisenstein v. Julius Cäsar auf.

1983-03-12 Reaktivierungskneipe

Die neuen Bundesbrüder lebten sich rasch ein und sorgten für weiteren Nachwuchs. Auch die „g’standenen“ Gralritter wurden von der positiven Stimmung, die nun in der Verbindung herrschte, angesteckt. Zu den Gründen, die zum Austritt aus Spanheim führten, sei angeführt, dass diese bei Gral erfüllt wurden. So wurde Markus Simmerstatter v. Spartacus zum Fechtwart gewählt. Er war der letzte in dieser Funktion und beendete damit eine Tradition, die von vielen katholischen Verbindungen gepflegt wurde. Michael Schweiger v. Mik verließ die Verbindung ehe das Semester um war, da er den Schulbesuch beendete.

Durch die Keilerfolge der ersten Semester gestaltete sich auch das Verbindungsleben recht bunt. Bei fast jeder Kneipe kam es zu einer Reception, Branderung oder Burschung. So gab es am 6.5.1983 vier Branderungen und drei Receptionen.

1983 Kreuzbergl

Am 29.9.1983 wurde Wolfgang Krivitsch v. Goofy wieder gewählt. Allerdings kam es immer öfter zu Reibereien zwischen Goofy und den inzwischen ebenfalls zu Burschen aufgestiegenen Füchsen der Spanheim. Diese gipfelten schließlich am 15.12.1983 in der Absetzung des amtierenden Seniors. Zum neuen Senior wurde Sepp Buchwald v. Methusalix gewählt. Im Jänner 1984 musste die Verbindung den langjährigen Philistersenior Wilhelm Schindler v. Rüdiger zu Grabe tragen.

Das Sommersemester 1984 stand ganz in den Vorbereitungsarbeiten zum 65. Stiftungsfest. Dieses wurde von Phx Winfried Krivitsch v. Cicero organisiert. Ihm zur Seite stand Bundesbruder Methusalix, der auch im Sommersemester die Charge des Seniors bekleidete. Die jungen Gralritter engagierten sich ausgesprochen stark für ihre Verbindung und trugen so wesentlich zu deren Aufstieg bei. Den 42. Pennälertag in Eisenstadt besuchten ausschließlich Füchse der Verbindung.

Das Sommersemester 1984 endete mit dem Wahl-BC für das Wintersemester 1984/1985, der wiederum Methusalix zum Senior wählte. Am 29.6. stieg die Semesterabschlusskneipe, bei der Andreas Illenberger v. Nero und Horst Kakl v. Thor geburscht wurden. Das Wintersemester 1984 wurde offiziell mit der Semesterantrittskneipe am 27.9.1984 eröffnet, bei der Manfred Stanossek v. Majestix geburscht und Ingomar Aichholzer v. Zeus, Gernot Puxbaumer v. Obelix und Phillip Stropnigg v. Struppi recipiert wurden.

Am 25.10.1984 stieg der CC anlässlich des 65. Stiftungsfestes und am 26.10.1984 schlug Sepp Buchwald v. Methusalix den Kommers zum 65. Stiftungsfest verbunden mit dem 25. Landestreffen des LVK im neuen Kolpinghaus in der Völkermarkter Straße. Am Kommers erhielt Oberst i. R. Ferdinand Sekerka v. Roland und Josef Schludermann v. Gamureth das 100-Semester Jubelband. Roland war es auch, der in bewegten Worten die Prinzipien der Verbindung bei der Festrede hervorhob.

Das restliche Semester wurde in gewohnter Art und Weise durch eine Vielzahl von Veranstaltungen fortgeführt.

1984-12-01 Hochzeit Stan

Am 15.1.1985 wurde Markus Simmerstatter v. Spartacus zum neuen Senior gewählt. Das Sommersemester 1985 brachte als Höhepunkt, der aber von den wenigsten wahrgenommen wurde, am 21.3.1985 Prinz Vinzenz von und zu Liechtenstein als damaligen Vorsitzenden der Paneuropa Österreich, zu einem WA auf die Bude. Der diesjährige Pennälertag fand in Hollabrunn statt und wurde von sieben Gralrittern besucht. Auf der Kartellversammlung am 25.5.1985 wurde Dr. Peter Krause v. Dr. cer. Aegir, ein Bandphilister Gralis, zum neuen Kartellvorsitzenden gewählt. Es stand mit ihm erstmals ein Gralritter dem MKV vor.

So wie in dieser Zeit pflegte Gral nicht nur Kontakte zu anderen MKV Verbindungen, man pflegte auch gute Kontakte zur p.c.B. Tauriska im ÖPR. Diese Kontakte waren dadurch bedingt, dass einzelne Gralritter mit Vertretern dieser Verbindung gemeinsam die Schulbank drückten. Man traf sich auf rein freundschaftlicher Basis, obwohl natürlich sowohl den Gralrittern als auch den Taurisken klar war, dass es große ideelle Unterschiede gab. Den Höhepunkt dieser Kontakte bildete der 5.10.1985. An diesem Tag wurde in Klagenfurt in der Messehalle der sogenannte Kärntner Freiheitskommers im Andenken an 70 Jahre Kärntner freiwillige Schützen geschlagen. Veranstaltet wurde dieser Kommers von den national-freiheitlichen Verbindungen Kärntens, dem Altherrenlandesbund des ÖCV und eben Gral. Von Seiten des MKV stellte die Verbindung in der Person von RR Hans Moser v. Totila einen Festredner. Obwohl der LVC es den Kärntner Verbindungen frei stellte daran teil zu nehmen, kam Gral durch diesen Kommers in eine recht schiefe Optik. Nicht nur einmal mussten sich die Gralritter als der rechte Flügel im MKV titulieren lassen und es sollte Jahre dauern, bis dieser Ruf beseitigt war.

Das Gral ein eigenes Verhältnis zu Abwehrkampf und Volksabstimmung hatte, ist allein schon aus der Tatsache, dass die Verbindung aus dem Abwehrkampf heraus gegründet wurde, verständlich. So chargierte Gral Anfang der 80er Jahre oft an Abwehrkämpferkundgebungen. Hier seien zu nennen die Kriegerdenkmaleinweihung in Kraig sowie Kundgebungen in Viktring, in Gurnitz, an der Gurker Brücke und am Ulrichsberg.

Das 66. Stiftungsfest wurde in der Zeit zwischen 18.10. und 19.10.1985 begangen. Am 18.10.1985 stimmte ein CC dem Tragen von Stürmern als vollwertiger Mützenersatz zu. Der Kommers wurde am Tag darauf von Senior Andreas Illenberger v. Nero im Gasthaus Geyer geschlagen. In dessen Rahmen wurde Wernher Kraker v. Odysseus philistriert und Gernot Puxbaumer v. Obelix und Philipp Stropnigg v. Struppi geburscht.

In der Aktivitas kam es immer wieder zu Reibereien untereinander. Diese wurden erst beseitigt, als Horst Kakl v. Thor aus der Verbindung austrat. Es kehrte nun wieder Ruhe in die Aktivitas ein. Die Verbindung blühte recht ansehlich dahin, obwohl – von wenigen Ausnahmen abgesehen – die Altherrenschaft kaum in Erscheinung trat.

Gral war aber auch immer eine Verbindung, die gerne herumreiste. Zunächst wurden dabei Grenzen gesetzt, da ja die Aktiven noch nicht motorisiert waren. Als aber eine Anzahl von Bundesbrüdern die Führerscheinprüfung abgelegt hatten, nahm die Reisetätigkeit sprunghaft zu. So wurde am 5.4.1986 das 15jährige Freundschaftsjubiläum zwischen MKV und TCV in Rosenheim von einer größeren Anzahl von Gralrittern besucht. Etwas mehr als einen Monat später – in der Zeit zwischen 16.5. und 19.5.1986 – fand nach 10jähriger Unterbrechung wieder ein Pennälertag in Kärnten, und zwar in Villach, statt. Zu diesem Ereignis reisten 7 Aktive an. Der Pennälertag gestaltete sich zu einem wahrhaft gelungenem Ereignis.

Am 28.5.1986 kam es zu einer Wachablöse in der Altherrenschaft. Auf Winfried Krivitsch v. Cicero folgte Mag. Wernher Kraker v. Odysseus als neuer Philistersenior. Mit ihm erhielt die Verbindung erstmals einen Philistersenior, der nach dem 2. Weltkrieg geboren war. Mit ihm wurde eine Wachablöse von jungen alten Herren eingeleitet.

Das Leben der Aktivitas gestaltete sich im Sommersemester 1986 recht lebhaft. Immer wieder nahmen die Bundesbrüder ihre Freundinnen mit auf die Bude, sodass es nicht wunderte, dass von diesen der Wunsch nach einer Mädchenverbindung aufgebracht wurde. Am 20.7.1986 schließlich beteiligte sich Gral an der Gründung der Christlich-Österreichischen Mädchenverbindung (C.Ö.M.V) Viruna zu Klagenfurt. Gründerinnen der Korporation waren Tatjana Mautendorfer v. Europa, Eva und Veronika Liegl sowie Helene Schumnik. Als Mützenfarben wählte man in Anlehnung an Gral weiß, der Durchbruch war in Anlehnung an Karantania (Eva und Veronika Liegl hatten durch Ihren Vater Dr. Helmut Liegl ein Naheverhältnis zu Karantania) rot. Als Mädchenfarben wählte man die Klagenfurter Stadtfarben rot-weiß-grün, die Fuchsenfarben waren weiß-grün-weiß. Der Name dieser Verbindung wurde in Anlehnung an die römische Stadt Virunum gewählt. Die Verbindung suchte allerdings nie um behördliche Genehmigung an und entwickelte auch keine nennenswerten Aktivitäten, sodaß sie nach nur einem Jahr praktisch nicht mehr existent war. Durch diese Verbindungsgründung kam es auch zu erheblichen Spannungen unter den Aktiven Gralis, die mehrere Monate andauerten.

Das 67. Stiftungsfest wurde am 25.10.1986 im Pfarrsaal der Pfarre St. Egyd von Senior Manfred Stanossek v. Majestix geschlagen. Die Festrede am Kommers hielt Markus Simmerstatter v. Spartacus. An diesem Tag wurde Arno Lerchbaumer v. Caesar (ASO) in die Verbindung aufgenommen.

Auch im Landesverband engagierte sich Gral weiter. So wurde Manfred Stanossek v. Majestix am 16.11.1986 zum LVxxx gewählt.

Mit dem Jahr 1986 begann aber auch eine Krise in der Aktivitas. Im selben Jahr maturierte ein Großteil der Aktiven und begannen einige in Wien bzw. Graz zu studieren. Vorläufig konnte diese Entwicklung noch aufgehalten werden, doch von den Receptionsjahrgängen 1985 und 1986 schied ein Großteil wieder aus. So verblieb in Klagenfurt nur ein kleiner Rest an Bundesbrüdern. Diese aber und auch einige der studierenden Bundesbrüder hielten den Kontakt zueinander aufrecht. Im Jahre 1987 schieden wieder einige Bundesbrüder aus dem Aktivendasein aus, da sie ihre Matura abgelegt hatten. In dieser Zeit wurde Markus Simmerstatter v. Spartacus am 21.9.1987 zum Senior gewählt. Am 23.10.1987 beschloss der CC eine neue Geschäftsordnung, die nach dem Vorbild der GO e.v. K.ö.St.V. Karantania gestaltet wurde. Das 68. Stiftungsfest am 24.10.1987 wurde im kleinsten Rahmen auf der Bude gefeiert. Danach kam das Verbindungsleben fast völlig zum Erliegen.

Am 1.10.1988 knüpfte Spartacus Kontakte zu Karantania, um einer möglichen Sistierung entgegenzuwirken. Die Bedingungen Karantanias für eine Unterstützung Gralis waren vor allem eine funktionierende Altherrenschaft sowie die Freiwilligkeit des Übertritts von potentiellen Verkehrsaktiven, die von Karantania kamen. Um diese Bedingungen zu erfüllen, wurde Manfred Stanossek v. Majestix und Markus Simmerstatter v. Spartacus am 1.10.1988 philistriert und am gleichen Tag Andreas Illenberger v. Nero zum Senior gewählt. Die nötige Umstrukturierung in der Altherrenschaft erfolgte am 21.10.1988, als Majestix zum neuen Philistersenior und Spartacus zum Philisterconsenior gewählt wurden. Von Seiten Karantanias trat am 2.12.1988 Adam Markus v. Hyperion als Verkehrsaktiver zu Gral über. Allerdings brachte dieser Übertritt nicht den erhofften Erfolg, sodaß Hyperion bereits am 19.5.1989 wieder entlassen wurde. Zwar wurden keine Erfolge in der Keilung getätigt, dafür aber rückte die Verbindung noch enger zusammen und allein dadurch war ihr weiterer Bestand gesichert.

Die Verbindung stand nun ganz im Banne der Vorbereitungsarbeiten zum 70. Stiftungsfest. Zuvor aber kam es noch zu einer Flurbereinigung unter den Bundesbrüdern. Am 20.1.1989 wurden 7 Gralritter wegen Interessenlosigkeit dimitiert. Am 23.6.1989 folgte Markus Simmerstatter v. Spartacus als Philistersenior auf Manfred Stanossek v. Majestix, der die Charge infolge beruflicher Beanspruchung zurücklegte.

Der Höhepunkt des Jahres 1989 war zweifelsohne das 70. Stiftungsfest, das vom 12. – 14.10.1989 gefeiert wurde. Begonnen wurde das Stiftungsfest am 12.10.1989 mit dem CC und dem Landesvater in der Messehalle 5. Am 13.10.1989 wurde die Stiftungsfestmesse, die vom Raiffeisen-Chor umrahmt wurde, gefeiert. Im Anschluss daran traf man sich zum Begrüßungsabend der Verbindung im Haus Reitschulgasse. Den Höhepunkt des Stiftungsfestes bildete aber der Kommers, der von Senior Sepp Buchwald v. Methusalix gemeinsam mit Andreas Illenberger v. Nero und dem Landessenior Ingo Zechner v. Apollo geschlagen wurde. Gemeinsam mit dem 70. Stiftungsfest, wurde das 29. Landestreffen des LVK veranstaltet. Am Kommers wurde Gernot Puxbaumer v. Obelix philistriert und Alexander Schöffmann v. Dr.cer. Rüdiger erhielt das 120 Semester Jubelband. Die Festrede hielt Markus Simmerstatter v. Spartacus. Am Kommers nahmen ca. 180 Gäste und 28 Chargierte teil.

1990 Budeneinweihung

1990 Budeneinweihung

Im Jahre 1989 ereilte Gral eine betrübliche Nachricht. Ihr wurde mitgeteilt, dass sie ihre Bude im Kolpinghaus im Laufe des Jahres 1990 räumen müsse, da aus dem Kolpinghaus eine Seniorenresidenz entstehen würde. Viele Kontakte wurden geknüpft, um eine neue Bleibe zu finden. Am 7.6.1990 war es endlich so weit und die neue Bude am Pfarrplatz 2/II konnte bezogen werden. Diese ist zwar um ein vielfaches kleiner als die Kolpinghaus-Bude, doch ob der geringen Aktivenzahlen als ausreichend angesehen. Am 6.7.1990 wurde die Bude von Stadtpfarrer Dr. Markus Mairitsch geweiht und im Rahmen der Semesterabschlusskneipe offiziell eingeweiht. Im Dezember 1990 kam es zu einer nächsten Großaktion der Verbindung. Für dem seit einem Autounfall querschnittgelähmten Bundesbruder Thomas Windisch v. Automatix wurde eine Spendenaktion initiiert, bei der ca. S 180.000,– gesammelt werden und ihm für ein Stiegensteiggerät übergeben werden konnten.

1990-10-10 Umzug

Als Zeichen der langjährigen Freundschaft zwischen Gral und e.v. K.ö.St.V. Nibelungia zu Knittelfeld tauschten beide Verbindungen am 4.5.1991 auf einer Kreuzkneipe im Brauhaus Hirt Freundschaftsbänder. Nach mehreren Anläufen ist dies das erste Freundschafts- band, das Gral mit einer anderen Verbindung tauschte. Eingefädelt wurde der neuerliche Kontakt zu Nibelungia von dessen Phx Werner Radauer v. Parzival. Dieser wurde im Jahre 1964 bei Gral recipiert, verlor aber dann die Verbindung aus den Augen. Erst als dessen Söhne 1988 zu Nibelungia stießen erinnerte er sich seiner Couleurvergangenheit und wurde 1989 auch wieder Gralritter. Durch die kontinuierliche Arbeit in der Verbindung gelang es auch, die Aktivenkrise zu überwinden. Am 9.6.1991 wurde Johannes Krall v. Romulus recipiert. Es war dies die erste Reception seit 1986. Mit ihm trat eine neue Generation von Gralrittern in die Verbindung ein. Heute sind wie schon 1920 vier Gralritter gleichzeitig auch Nibelungen.

1991-05-04 Bandtausch NBK

Am 11.10.1991 wurde wieder einmal ein Versuch unternommen, die Passage „deutsche Treue“ aus der Burschenstrophe zu streichen und gegen „Einigkeit“ zu ersetzen. Diese Änderung wurde jedoch denkbar knapp, mit einer Stimme Mehrheit, abgelehnt. Der gleiche CC stimmte der Verleihung der „pro meritis“ Bänder an Majestix und Spartacus zu. Tags darauf, am 12.10.1991 feierte die Verbindung das 72. Stiftungsfest im Restaurant „Landhauskeller“. Die Überreichung der „pro meritis“ Bänder erfolgte am 21.12.1991 auf der Weihnachtskneipe im Gasthaus Einsiedler. Auf der gleichen Kneipe wurden Andreas Hoffmann v. Asterix und Johannes Krall v. Romulus geburscht.

1991-11-23 Eishockey vs KTK

Am 20.3.1992 wurde der Klagenfurter Stadtverband reaktiviert. Gral wurde zur vorsitzenden Verbindung gewählt und Andreas Illenberger v. Nero übernahm für Gral den Vorsitz im Stadtverband. Allerdings entwickelte sich auch dieser Versuch des Stadtverbandes nicht so recht und führt noch heute ein kümmerliches Dasein.

Das Verbindungsleben der letzten Jahre war durch eine Vielzahl von Veranstaltungen geprägt. Sowohl gesellige als auch wissenschaftliche waren darunter und engagierte sich die Verbindung auch im Kärntner und im Steirischen Landesverband.

Die Bemühungen um den Aufbau einer neuen Aktivitas brachten zwar kurzfristig Erfolge, doch ist die Situation der Verbindung noch lange nicht bereinigt. In Zukunft wird wohl wiedereinmal die Keilung das herausragendste Problem darstellen. Wenn jedoch – wie in den letzten Jahren – die 46 Gralritter zusammenstehen und vor allem zusammenhalten, wird es Gral auch noch im nächsten Jahrtausend geben.